Samstag, 21. Januar 2012

Babyquilt "Bremer Stadtmusikanten"

Eva hat mich an ein größeres Projekt aus dem letzten Jahr erinnert und mir einige Fragen dazu gestellt. Ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern, wie genau ich es gemacht habe. Ich bin über Vierzig, da kommt das vor. Ich habe aber ein paar Photos gefunden, die ich zeigen kann. Und weil ich im Moment ja sowieso mit meiner 40-Stunden-Woche kämpfe und abends nicht mehr nähen möchte, seht Ihr heute ersatzweise eine Näh-Tat aus der Vergangenheit.

Für eine kleine Ada habe ich eine Babydecke aus Kokka-Märchenstoff "Die sieben Stadtmusikanten" gemacht. Pünktchen und Karos vom Nähfieber. Herr Übermut als künftiger Fakir.



Hier sieht man deutlich, dass im Muster eigentlich noch an jeder Seite in der Mitte ein rotes Quadrat fehlt. Das hätte ich dann in die Umrandung einarbeiten müssen. Dazu war ich dann wohl einfach zu faul. Oder ich hatte keine Zeit mehr. Nicht perfekt, wie immer.




Zierstiche (Stickvlies untergelegt, damit es nicht verzieht)




Volumenvlies (nach Gerdas Anweisung aus zwei Streifen zusammengenäht)




Erleichterung: fast geschafft




Das Herzstück der Decke habe ich hier schon einmal gezeigt.

Zufrieden?
Bis bald wieder, Eure N.

Samstag, 14. Januar 2012

Igudesman & Joo für Unicef

The Igudesman and Joo UNICEF World Record of The Most Dancing Violonists

 

31.12. 2011
Konzerthaus Wien

Dienstag, 10. Januar 2012

Tutorial "Geburtstagskrone auf die Schnelle"

Viele Leser finden mein Blog, weil sie nach einer Näh-Anleitung für eine Geburtstagskrone suchen. Zu diesem Thema hatte ich im Oktober hier schon einmal etwas geschrieben. Seitdem nehme ich mir vor, die Anleitung zu bebildern. Nun ist es endlich soweit.

Aus gegebenem Anlass musste ich gestern Nacht wieder einmal eine Geburtstagskrone "auf die Schnelle" nähen. Nicht, weil der gegebene Anlass mich so überrumpelt hätte - an ihn habe ich mich in sechs Jahren mittlerweile gewöhnt - , sondern weil überraschend der spezielle Wunsch nach einer "Piratenkrone" geäußert wurde! Zur Unzeit. Ich hatte keinen Piratenstoff. Ich hatte nur einen halbfertigen Piraten-Sofakissenbezug. Mir blieb keine Wahl.

Diesmal habe ich die einzelnen Näh-Schritte fotografiert. Fotografiert habe ich, wie ich nähe, und ich nähe bekanntermaßen, wie ich lebe: ohne Anspruch auf Perfektion, Hauptsache mit brauchbarem Ergebnis. Goldene Eier will ich nicht legen. Eine Naht, die hält, wird bei mir nicht wieder aufgetrennt.

Und um in der Metapher zu bleiben: Ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken. Die Idee für diese schnelle Methode des Kronen-Nähens ist nicht von mir. Gerda vom Nähfieber in Nürnberg hat mir im Nähkurs gesagt, wie ich es machen soll, und ich habe es dann ausgeführt. Dann habe ich es hier für Euch aufgeschrieben. Das schöne Patchwork, die Stoffauswahl und die Ziernähte, hat Marion gemacht, die noch nichts davon weiß, dass ich ihren Kissenbezug zweckentfremdet habe. Jetzt weiß sie es. Vielen Dank an Marion und Gerda. Und auf geht's!



GEBURTSTAGSKRONE AUF DIE SCHNELLE - TUTORIAL





1. Schablone

Zuerst fertige ich eine Schablone an. Ich messe den Kindskopfumfang (hier 55cm) und teile das Ergebnis durch die Anzahl der gewünschten Zacken (55:5=11). Ich zeichne nun zunächst die Grundlänge der Schablone von 55 cm auf. Darüber zeichne ich eine zweite parallele Linie im Abstand von 7 cm. Nun zeichne ich die Zacken ein. Bei mir sind die Zacken 10 cm hoch und 11cm breit. Nun füge ich nach der letzten Zacke noch ca. 4 cm hinzu für den Verschluss, der am Ende überlappt.





2. Zuschneiden

Nun schneide ich zwei Stoffstreifen zu, die etwas größer sind, als meine Schablone. Dazu einen Streifen Volumenvlies passender Größe.






3. Sandwich stecken

Ich lege alles übereinander in der folgenden Reihenfolge: Volumenvlies, Stoff 1 Gesicht nach oben, Stoff 2 Gesicht nach unten, Schablone. Zusammenstecken.




4. Nähen

Ich nähe eng an der Schablone entlang. Wenn ich aus Versehen die Schablone mit annähe, ist das nicht tragisch. Ich lasse an einer Seite, hier am Verschlussteil, eine Naht offen, durch die ich das Ganze später wenden werde. Wenn ich das vergesse, muss ich es wieder aufschneiden.






5. Ausschneiden


Ich nehme die Papierschablone ab und schneide die Krone etwa 0,5 cm von der Naht entfernt aus. Ich passe auf, dabei nicht in die Naht zu schneiden.






6. Rundungen einschneiden

Ich schneide sehr vorsichtig in die Innen-und Außenrundungen kleine Dreiecke.



7. Wenden

Ich wende das Ganze und streiche es glatt.





8. Absteppen

Ich steppe die Krone nun knappkantig einmal rundherum ab und schließe dabei die Wendeöffnung.




9. Fertig stellen

Ich probiere die Krone an und markiere mir die Stelle für den Verschluss. Ich nähe ein Stück Klettband so an, dass ich die Weite variieren kann, damit die Krone auch nächstes Jahr noch passt. Ohne Foto. Mein Kind musste die Krone mit Sicherheitsnadel tragen.


10. Freuen
Ich freue mich über mein gelungenes Werk, das an nicht ganz so kalten Tagen auch gut als Mütze herhält.




Ich wünsche Euch gutes Gelingen!

Eure Nadja

Samstag, 7. Januar 2012

Nichts ganz Neues

Das ist ein Pulli nach dem lustigen Hippo-Schnitt aus Ottobre 6/2010, mit dem ich mich schon seit letztem Herbst aufhalte. Ein Modell, das Vorstellungskraft und Durchhaltevermögen sehr herausfordert. Das einen durch emotionale Höhen und Tiefen der Hobbyschneiderei führt.

Man beginnt voller Elan. Dann steht man vor lauter komischen, sehr schmalen Schnitt-Teilen und kann sich nicht vorstellen, wie daraus jemals etwas werden soll. Man zweifelt an sich. Sicher hat man etwas falsch gemacht. Leider ist der gute Stoff nun verschnitten. Man verzagt. Man prüft. Man verwirft. Man schöpft wieder Mut. Man steckt. Man näht. Am Ende hält man, wie durch ein Wunder, tatsächlich ein schönes gut sitzendes Shirt in den Händen.




Ganz ohne lästige Ärmelnähte. Kein Overlockgewurstel in der Achsel.

 


Schön weich.




Wenn auch ein bisschen zu "baby" für ein freches Vorschulkind.




Fazit für mich: ein Schnitt, mit dem sich heftige Stoffdesigns, die mich in der Regel optisch völlig überfordern und schneiderisch ratlos machen, mittels kombinerter Unis gut neutralisieren lassen. Und trotzdem zu ihrem Recht kommen. Nicht der Letzte, versprochen.

Dienstag, 3. Januar 2012

Der Fall Zwölfelf

Frau Zwölfelf befindet sich derzeit in einer Wiedereingliederungsmaßnahme. Das heißt, sie ergreift Maßnahmen, um sich wiedereinzugliedern in das "normale" Arbeitsleben. Damit ist gemeint: das außerhäusige. Wo Geld einbringt und Anerkennung, Ihr versteht?

Das ist nicht ganz einfach. Nicht mit vierzig. Nicht für Mütter. Nicht mit einer Riesen-Lücke im Lebenslauf. Nicht mit Qualifikationen aus dem Gebiet der Orchideen.

Aber das große Kind wird dieser Tage sechs Jahre alt. Es muss etwas geschehen.

Frau Zwölfelf hat im letzten Jahr viel Zeit darauf verwendet, mittels ernsthafter Anfragen in Erfahrung zu bringen, dass sie alles, was sie will, nicht machen kann. Da war sie traurig. Dann war sie empört. Dann drehte sie ein bisschen durch und ging zu verrückten Anfragen über. Der Methodenwechsel hatte Erfolg. Zufällig war da jemand, dem Orchideenwissen nützt. Jetzt hat sie erst mal ein schönes Praktikum, und wenn sie sich gut anstellt, vielleicht bald eine freie Mitarbeiterschaft. Das ist ein guter Anfang.

Aber zunächst steht der versicherungstechnisch unabdingbare Gang zur Agentur an. Heute nun der erste Schritt: ein klärendes Telefonat vorab. Freundliche Stimme, schwierige Fragen. Alle alten Daten weg.

Aha. Elternzeit...und Ihren Werdegang der letzten sechs Jahre bitte.

Elternzeit. Werdegang? Da gerät man ins Grübeln. Was will er wissen? Wie lautet eine korrekte Antwort?

Ich wurde Eltern? Ich ging am Kinderwagen?

Das Werden und Gehen der letzten sechs Jahre beschäftigt mich jetzt. Fallmanager sind doch Philosophen.